Kann eine Robbe Pflegekräfte ersetzen?

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Am 25. Januar fand in Stuttgart der 4. Landeskongress Gesundheit Baden-Württemberg mit zahlreichen Gästen aus dem Gesundheitswesen statt. “Ehrengast” war jedoch eine Plüsch-Robbe mit hoch komplexem Innenleben. Die künstliche Intelligenz reagiert nicht nur auf Streicheleinheiten, sondern reagiert auf das erlebte Verhalten und erlerne dabei soziale Kompetenz. Die Robbe kann in Pflegeheimen eingesetzt werden - freilich zur Unterstützung der Pflegekräfte und nicht als Ersatz. Da waren sich die TeilnehmerInnen einig: nur 25% glaubten, dass Roboter menschliche Zuwendungen ersetzen könnten.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann sprach zum Auftakt u.a. über Digitalisierung, Pflege und sektorenübergreifende Versorgung. Er stellte die besonders gute Zusammenarbeit im Bundesland heraus und betonte vor allem im Bereich Digitalisierung die Wichtigkeit bereits laufender Projekte.
Auch das Publikum interessierte sich für diese Themen. Dr. Thomas Gebhart, MdB und Staatssekretär des Bundesministers für Gesundheit, musste insbesondere zur Digitalisierung und der mangelhaften ländlichen Versorgung Stellung beziehen. Rund 40 Fragen wurden an ihn (via Smartphoneanbindung der TeilnehmerInnen!) adressiert - hiervon konnte natürlich nur ein Bruchteil beantwortet werden.

Mit der Patientensicht beschäftigte sich Slyvia Kern, Geschäftsführerin der Alzheimer Gesellschaft Hamburg e.V. In ihrem Vortrag setzte sie sich kritisch mit Verhältnis zwischen Patient und Arzt auseinander. Sie forderte Zuhören und Zeit lassen, Begegnung auf Augenhöhe sowie Empathie, Zuversicht und Trost - auch wenn die Zeit knapp sei.

Mit einer guten Portion Humor wurden anschließend Vorstände und LeiterInnen in Blitzinterviews mit den aktuellen Themen konfrontiert: Für die BARMER stand Landesgeschäftsführer Winfried Plötze Rede und Antwort. Warum werde das vorhandene Kapital nicht an die Versicherten ausgezahlt - so die provokante Frage: Rücklagen sollten laut Plötze zwingend einbehalten werden für künftige Krisen, da wir uns derzeit in einer guten Wirtschaftslage befänden.

Die Themen des abwechslungsreichen Vormittags wurden am Nachmittag an Thementischen im Rahmen eines World Cafés aufgegriffen. Neben Vor- und Nachteilen der Digitalisierung für ÄrztInnen und PatientInnen (u.a. Telemedizin) wurde rege über den Medizinermangel (Prämien für Studierende?), individuelle Gesundheitsvorsorge (Vorschlag u.a. Schulfach Gesundheit), strukturelle Versorgungsprobleme (z.B. die Rolle der Apotheken vor Ort), den Versorgungsalltag in den Krankenhäusern (Ortsnähe vs. Spezialkliniken) und die weitere Zunahme der Pflegebedürftigkeit (u.a. Fachpersonal aus dem Ausland) diskutiert.

Am Ende bleibt zu wünschen, dass diese Ergebnisse weiter diskutiert und Vorschläge weiter verfolgt werden, um PatientInnen eine noch bessere Behandlung und Vorsorge anbieten zu können.

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